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Housing the Poor


The Right to the City and Policy Arrangements in Urban Indonesia

Cover des Buches
  • Buch
  • Obermayr, Christian
  • Franz Steiner Verlag, 2023. - 505 Seiten.

In den Sustainable Development Goals (SDGs) wird – nicht zuletzt mit Blick auf intensivierende Urbanisierungsdynamiken – u.a. das Ziel formuliert, leistbaren Wohnraum und inklusive Städte zu schaffen. Gleichzeitig ist eine globale Wohnungskrise allgegenwärtig, die sich nicht nur in Slums und informellen Siedlungen in Ländern des Globalen Südens manifestiert, sondern rezent etwa auch im Zuge der Finanzkrise im Globalen Norden mehr ins Bewusstsein rückt: „It was not until the financial crisis in 2008, when discussions on housing reappeared in the so-called ‚developed countries‘ that slowly, people bagan to become aware of the fact that housing is not a given right in a capitalist world.“ Politische Strategien und Ansätze, Fragmentierung und Exklusion in urbanen Räumen zu bekämpfen, scheitern häufig – dennoch gibt es auch Gegenbeispiele. Der Geograf Christian Obermayr beschäftigt sich in „Housing the Poor“ mit zwei indonesischen Städten, denen innovative Wohnungspolitiken und Verbesserungen der Wohnsituation für viele gelangen. Dabei interessiert sich Obermayr insbesondere für Zusammenhänge von Formen lokaler Regierungsführung bzw. von Governance-Strukturen und progressiven Politiken. Umfassend kontextualisiert er den Forschungsgegenstand aus globaler und lokaler Perspektive, diskutiert theoretische wie normative Grundlagen (v.a. Henri Lefebvres „Recht auf Stadt“ und seine Überlegungen zur Produktion urbaner Räume) und setzt sich mit unterschiedlichen Maßnahmen, Strategien und Interventionen im Bereich der Wohnungspolitik auseinander. Der empirische Hauptteil seiner Arbeit analysiert die auf der Insel Java gelegenen Großstädte Surabaya und Surakarta (Solo), die international als Good Practice-Beispiele im Bereich von Wohnungspolitik gelten. Auf Basis von Befragen und Interviews in Kombination mit Net-Mapping beschäftigt sich Obermayr mit den Akteur_innen, Narrativen und Bedingungen von Wohnungspolitik, mit Netzwerken, Inklusion, Erfolgen und Defiziten der jeweiligen Kommune. Deutlich wird im Verlauf dieses Forschungsprozesses, dass es keine Universalrezepte für erfolgreiche Wohnungspolitik gebe, jedoch ein breiter Maßnahmen-Mix, flexible Governance-Strukturen und koexistierende Ansätze Faktoren für das Gelingen darstellen können. Zusätzlich plädiert Obermayr für eine normative Orientierung der Politik an inklusiven Raumkonzeptionen, die weit mehr als nur das Recht auf eine Behausung bedeuten: „From a theoretical perspective, it became clear that the definition of adequate housing should be expanded to include elements of the right to the city. Such a definition means more than just the minimum standards of adequate housing defined by the United Nations but also access to all resources of the city, access to a renewed urban life, and the possibility to participate in the production of space.