Für immer seh ich dich wieder

- Buch
- Federer, Yannic Han Biao
- Suhrkamp, 2025. - 184 Seiten
Die Leser_innen begleiten den Autor Yannic und seine Frau Charlotte durch eine unglaublich schmerzhafte Erfahrung. Ihr Kind Gustav Tian Ming stirbt, noch bevor es zur Welt kommt. Die Gleichzeitigkeit dieser unendlichen Trauer und dem zermürbenden bürokratischen Alltag stellt der Autor so präzise und ehrlich dar, dass das Gefühl entsteht, jeden Schritt mitzugehen. Schon zu Beginn ist die Anspannung kaum zu ertragen – knapp, tragisch, keine Umwege – bis zu dem Moment, der nun alle Leben verändert. Gustav Tian Ming ist tot, die Gebärmutter hat sich gelöst, Charlotte hat Glück und überlebt den medizinischen Eingriff danach. Dann ist alles anders. Mit Yannic an der Hand durchleben wir den Prozess der Trauer und sehen kopfschüttelnd mit an, welche Hürden die beiden nehmen müssen, um Frieden mit der Tragödie finden zu können. Gemeinsam mit Familie und Freund*innen probieren sie einen Weg zu finden, mit dem Tod des Kindes umzugehen und geben Einblicke in die verschiedenen Formen von Trauer und dem Umgang mit Tod. Ob es das Schweigen der Einen ist, oder unpassende Worte der Anderen – Schmerz, Wut und Unverständnis versucht der Autor zu vermitteln, um die Isolation, die durch diesen Todesfall ausgelöst wird, zu durchbrechen. Und um die eigene Trauer zu begreifen und zu veranschaulichen.