„Brüder, zur Sonne“?
Entwicklung, Dekolonisierung und sozialistische Solidarität in den österreichischen 1960ern
- Buch
- Eric Burton et al. (Hrsg.)
- 2025, V & R Unipress. - 111 Seiten
Kalter Krieg, Befreiungsbewegungen im Globalen Süden, Bürgerrechtsbewegungen in den USA und die Entwicklungspolitik als neues weltumspannendes Handlungsfeld: All das sind Bezugspunkte inter- und transnationaler Politiken im Österreich der späten 1950er- und 1960er-Jahre. Es entstanden entwicklungspolitisch orientierte ministerielle Gremien und staatsnahe Institutionen ebenso wie eine ganze Reihe an vielfach kirchlich getragenen Nicht-Regierungsorganisationen, die sich mit Entwicklungszusammenarbeit befassten. Teilweise in einem Spannungsverhältnis dazu entfalteten sich Kooperationen zwischen Aktivist:innen beispielsweise der panafrikanischen Schwarzen Diaspora und solchen der sich als kosmopolitisch verstehenden Linken. Das vorliegende Themenheft geht der Frage nach, wie sich Akteur:innen, die der Sozialdemokratie zugerechnet werden können, im Feld dieser neuen Beziehungsmuster verorteten und welche Handlungsentwürfe damit einhergingen. Die Beiträge eröffnen Perspektiven zu globalen und post/kolonialen Dimensionen der österreichischen Zeitgeschichte.