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Grüner Kolonialismus


Zwischen Energiewende und globaler Gerechtigkeit

Cover des Buches
  • Buch
  • Miriam Lang u.a. (Hrsg.)
  • Oekom, 2025. - 334 Seiten

Die Klimakrise manifestiert sich bereits seit Jahrzehnten in vielen verschiedenen Extremereignissen, rezente Entwicklungen wie die zunehmende Erosion der Weltordnung, die Covid-19-Pandemie oder der russische Angriffskrieg auf die Ukraine verschärfen die Dynamik zusätzlich. Der Dringlichkeit dieser Herausforderungen begegnen politische Akteur_innen mit Strategien und Unternehmungen ungeahnter Dimension. Doch sind die Energiewende, der „Green Deal“ und ähnliche Transformationsprojekte tatsächlich nachhaltig – und gerecht? Mitnichten, kommen die Herausgeber_innen schnell zum Kernargument ihres Sammelbandes: Als „Dekarbonisierungskonsens“ bezeichnen sie die zunehmende Elektrifizierung und Digitalisierung einer vormals primär von fossilen Ressourcen befeuerten Produktions- und Lebensweise. „Doch statt den Planeten zu schützen, trägt er [dieser Konsens, Anm.] zu seiner Zerstörung bei, vertieft bestehende Ungleichheiten, verschärft die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und hält das Modell der Kommodifizierung der Natur aufrecht.“ So suggeriere dieser Konsens die Möglichkeit eines „Weiter wie bisher“, solange nur auf erneuerbare Energien umgestellt würde und akzentuiere die kapitalistischen Potenziale eines grünen Wachstums. Leidtragende wären Regionen und Bevölkerungen des Globalen Südens, die sich den unterschiedlichen Auswirkungen des Klimakolonialismus