Diktatur / Exil / Frau / Demokratie / Postkolonialismus / Simbabwe / Belletristische Darstellung
NoViolet Bulawayo nimmt in ihrem zweiten Roman „Glory“ Anleihen bei George Orwells „Farm der Tiere“ und beschreibt das Land Jidada nach dem Fall des „dienstältesten Anführers auf einem Kontinent voller dienstältester Anführer“; starke Assoziationen zu Simbabwe nach dem Fall Robert Mugabes sind unausweichlich, Ähnlichkeiten von der Autorin beabsichtigt. Die Autorin selbst wurde in Simbabwe geboren, und wuchs dort auf, bis sie als junge Frau in die USA floh. Hoffnungen, die die Bevölkerung in den früheren Stellvertreter des abgesetzten Machthabers setzt, werden bald enttäuscht, erst eine Rückkehrerin vermag schließlich, alles zu ändern. Wortgewaltig und mit Mitteln der Überspitzung und Ironie setzt sich „Glory“ mit Themen wie Kolonialismus, Demokratie und Korruption auseinander und hält der Realität einen (Eulen-)Spiegel vor. Eine klare Empfehlung für alle, die sich für die komplexen Mechanismen der Macht im postkolonialen Simbabwe interessieren und die die mit einer Erzählung zurecht kommen, die vielschichtige Zusammenhänge nicht vereinfacht, um einer breiten Leser_innenschaft zu gefallen.