Cover des Buches

Global authoritarianism
perspectives and contestations from the South
Börries Nehe et al. (Hrsg.)
Bielefeld: Transcript, 2022. - 300 S.
ISBN 9783837662092

ÖFSE-Signatur:

28357 / E-Book

Autoritärer Staat ; Autoritarismus ; Globaler Süden ; Aufsatzsammlung

In den letzten 15 Jahren haben reaktionäre nationalistische, anti-feministische, rassistische Bewegungen und autoritäre Verschiebungen in politischen Systemen neuen Auftrieb erfahren, die Analyse dieser Phänomene überschreite jedoch zumeist nicht die jeweiligen nationalen Grenzen, konstatieren die Herausgeber_innen ein Forschungsdefizit. Zudem würden Autoritarismen gerade im globalen Norden vielfach als oppositionelles Negativ zum Ideal der liberalen Demokratie (fehl)gedacht, obwohl autoritäre Praktiken auch in kapitalistischen Demokratien inhärent eingeschrieben seien und im post-neoliberalen Interregnum zu Tage träten: „These can broadly be characterized as a further deepening of the non- and anti-democratic features of neoliberal capitalist states and societies, including the expansion of their punitive and repressive nature and increasing state and para-state practices of violence, neutralization of resistance, and marginalization of subordinate groups.” Doch während diese Entwicklungen auf unterschiedlichsten Kontinenten und in Ländern mit heterogenen Ausgangsbedingungen zu beobachten seien, falle die Charakterisierung als „globales Phänomen“ unerwartet schwer: Unterschiede, Widersprüche und offene Differenzen seien deutlicher als die Gemeinsamkeiten. Wie lassen sich diese Autoritarismen nun konzeptionell fassen, wie lässt sich ihnen politisch bzw. aktivistisch begegnen? Der vorliegende Band veröffentlicht den Output der International Research Group on Authoritarianism and Counter-Strategies und fokussiert auf den Globalen Süden. Die 14 hier versammelten Beiträge der Forschungsgruppe beschäftigen sich etwa mit Souveränität, Kolonialität und Demokratie in lateinamerikanischen Staaten, neoliberalem Urbanismus etwa in Südafrika, Brasilien oder der Türkei, dem Konnex von hinduistischer Mehrheitsgesellschaft und Autoritarismus in Indien, philippinischem Autoritarismus mit faschistischen Tendenzen unter Duterte oder den Möglichkeiten von Aktivismus in autoritären Herrschaftsformen. Diese spezifische Konstellation aus wissenschaftlichen Analysen mit politischer Selbstverortung sowie der Verweis vom Globalen Süden heraus auf asymmetrische Machtverhältnisse und kapitalistische Ideologien ermöglicht letztlich ein Verständnis für die Verschränkungen und Zusammenhänge vordergründig heterogener Prozesse: „Finally, there is no doubt that the methodology of this book is linked to its political proposition: a mode of investigation that is militant and rigorous, capable of crystallizing collective debates and of offering a cartography of current issues from an internationalist perspective. Its wager also lies in proposing a geography that once again discusses dependency, forms of subordination and exploitation, ecologies of territories and knowledge systems, the racist legacies of state forms, and the ways that capital metabolizes that which combats it.

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