Europarecht ; Europäische Integration ; Geschichte
Die Rechtshistorikerin Anita Ziegerhofer legt mit diesem Band die bereits 4. (aktualisierte) Auflage ihrer umfassenden Darstellung der europäischen Integrationsgeschichte seit 1946 vor. Einleitend befasst sie sich mit unterschiedlichen Visionen und Ideen von „Europa“ seit dem Mittelalter. Dabei könne sich die Vorstellung eines politischen geeinten Europas bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts zurückverfolgen. Gemeinsam war den unterschiedlichen Europavisionen jedoch nicht nur ihr Friedensanspruch, sondern auch die letztliche Erfolgslosigkeit. Dynamik gewann der europäische Integrationsprozess jedoch erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Ziegerhofer skizziert diese Entwicklung der letzten Jahrzehnte und periodisiert entlang zentraler Meilensteine. Berücksichtigt wird dabei auch Österreichs Weg bis zum Beitritt und die Mitgliedsgeschichte der Republik seit 1995. Insgesamt liegt ein Schwerpunkt auf der politischen und rechtlichen Architektur der EU, wobei vertragliche Grundlagen, die einzelnen Organe und das Verhältnis der Union zu ihren Mitgliedsstaaten verhandelt werden. Den Abschluss macht die exemplarische Analyse ausgewählter Politikfelder, darunter die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) inklusive der entwicklungspolitisch relevanten Beziehungen zu den AKP-Staaten, die Erweiterungsverfahren sowie die Antidiskriminierungs- und Gleichstellungspolitik.