China VR / Informeller Sektor / Frauenarbeit / Bekleidungsindustrie / Mode / Markenartikel / Fälschung / Design / Digitalisierung / Frauenemanzipation
Die „Shanzhai“-Kultur in China ist mehr als das, was im Westen mit „Raubkopie“ oder Marken-Imitat bezeichnet wird. Shanzhai kopiert nämlich sowohl internationale Marken-, wie auch staatliche Kulturprodukte. Sara Liao untersucht den Shanzhai-Bereich Design und Mode und zeigt, wie Frauen sich Markenware aneignen. Dabei produzieren sie aber nicht nur Kleidung und Accessoires, sondern teilen auch Wissen über Material und Techniken und legen ihre Kollektionen mittels Online-Umfragen fest. In Kapitel 1 erklärt die Autorin diese Grundideen digitaler und prekärer Arbeit, in Kapitel 2 die Geschichte der Shanzhai-Kultur. In Kapitel 3 sieht sie sich die Entstehung eines „Dings“ von der Idee bis zur Auslieferung an und die Bedeutungen, mit denen es am Schluss aufgeladen ist: sein sozialer, partizipativer und empowernder Wert, der sich nicht mehr in Geld beziffern lässt. In Kapitel 4 geht es um das neueste Phänomen: Die Kopie der Kopie! In den abschließenden Kapiteln stehen die Designerinnen und ihre Lebensrealitäten, ihre Träume und Kreativität im Mittelpunkt.
Sara Liao’s kongeniale Verknüpfung von Gender, Mode und Shanzhai-Praxis öffnet die Augen für mögliche weibliche Freiräume in einer digitalen Gesellschaft.