Polen / LGBTQI / Homosexuellenbewegung / Queer-Theorie / Visuelle Medien / Darstellung / Diskriminierung / Nationalismus / Rechtsextremismus / Katholizismus / Fundamentalismus / Aktivismus / Geschichte 1980-2015
Bilder polarisieren, politisieren und emotionalisieren. In Polen haben sich queere Protestbewegungen in den 1980ern die Visualisierung des Politischen zu Nutze gemacht, um ihrer Kritik wirkungsmächtig Ausdruck zu verleihen. Doch mit der Sichtbarmachung des homosexuellen Protests entstand zugleich eine neue Visualisierung der Homophobie durch nationalistische, rechtsradikale und katholisch-fundamentalistische Gruppierungen. So gibt es immer mehr organisierte homophobe Aktionen in Form von Plakaten, Piktogrammen, Fotographien und Graffiti. Doch auch auf diese gibt es weitreichenden visuellen Protest von queeren Künstler_innen und Aktivist_innen. Julia Austermann stellt sich in ihrem Buch „Visualisierung des Politischen“ die Frage, welche Visualisierungsstrategien queere Bewegungen einerseits und homophobe Gruppierungen andererseits verwenden, um im öffentlichen Raum aufzutreten, aber auch um aufeinander zu reagieren. Dem nachgehend unterzieht sie den Bilddiskurs vor und nach 1989 einer ausgiebigen Analyse. Ein wichtiger Beitrag um aktuellen queerfeindlichen Entwicklungen in Polen entgegenzutreten und den öffentlichen Raum zurückerobern zu können.