Fanon, Frantz ; Comicroman
„Der meistgehasste Philosoph Frankreichs freut sich, seinen größten Revolutionär zu treffen…“ Die vorliegende Graphic Novel nimmt in fiktionalisierter Form das Zusammentreffen Jean-Paul Sartres mit Frantz Fanon im Sommer 1961 als Ausgangspunkt, um die politische Biografie des Schriftstellers, Psychologen und antikolonialen Freiheitskämpfers zu erzählen. Der Erzählzeitraum reicht dabei weit über die 3 Tage jenes Wochenendes hinaus, an dem sich Fanon, Sartre, Simone de Beauvoir und Claude Lanzmann auf Vermittlung des Letztgenannten in Rom trafen. In dialogischer Form und mit zahlreichen Rückblenden wird von Fanons freiwilliger Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und dem Erleben des institutionalisierten französischen Rassismus berichtet, die gewaltvolle Kolonialherrschaft in Algerien geschildert und der antikoloniale Befreiungskampf veranschaulicht. Der aus dem Französischen übersetzten Graphic Novel „Frantz Fanon“ gelingt es dabei in ebenso eindrucksvoller wie schlichter Bildsprache und mit prägnanten Dialogen das Porträt einer zentralen Figur des 20. Jahrhunderts zu zeichnen und in politische Kontexte einzubetten. Frantz Fanon starb wenige Monate nach dem geschilderten Zusammentreffen an Leukämie. Wenige Tage zuvor war sein wohl bekanntestes Werk mit einem berühmt gewordenen Vorwort Jean-Paul Sartres erschienen: „Die Verdammten dieser Erde“ (im Original „Les damnés de la terre“) gilt als antikoloniales Manifest der „Dritten Welt“ und Schlüsselwerk des Postkolonialismus.