Cover des Buches

Afrika im deutschsprachigen Kommunikationsraum
neue Perspektiven interkultureller Sprach- und Literaturforschung (Interkulturelle Germanistik ; 3)
Friederike Heinz (Hrsg.)
Bielefeld: Transcript, 2022. - 371 S.
ISBN 9783837661620

ÖFSE-Signatur:

28210

Afrika ; Deutsches Sprachgebiet ; Kulturkontakt ; Linguistik ; Literaturwissenschaft ; Aufsatzsammlung

Der vorliegende Sammelband interessiert sich für den Stellenwert deutscher Sprache, Kultur und Literatur in Afrika und hat seine Provenienz in einer 2018 in Ouidah (Benin) abgehaltenen Tagung der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik unter dem Titel „Die Welt und Afrika – Neue Perspektiven interkultureller Sprach- und Literaturforschung“. Ausgangspunkt bildete dabei u.a. die Feststellung einer zunehmenden Verbreitung germanistischer Institute an afrikanischen Universitäten und eines regen interkontinentalen und interkulturellen Austausches innerhalb der Disziplin. Umrissen wird eingangs kurz das mehr- und vielsprachige Umfeld afrikanischer Gesellschaften, deren Sprachpolitiken jedoch meist auch kolonial belastet sind. Sprachkontakt stellt insofern in Afrika – als einem Kontinent, dessen Kontakte zu Europa voller gewaltvoller Erfahrungen, Machtasymmetrien und Konflikte waren und sind – ein sensibles Thema dar. Die 22 Beiträge sind anschließend in vier Kapitel gruppiert, wobei sich das erste mit interkulturellen Perspektiven in den Medien Literatur und Film beschäftigt. Komparativ untersucht werden hierbei etwa afrikanische und germanische Schöpfungsmythen („Kosmogonien“), afrikanisierte Heimatfilme und eine Reihe sowohl zeitgenössischer Romane unter den Blickwinkeln von Postkolonialität und Migrationsgesellschaft. Die Beiträge des zweiten Kapitels setzen sich mit Texten auseinander, die der Kolonial- und Reiseliteratur zugeordnet werden können. Verhandelt werden etwa Fragen der interkulturellen Grenzüberschreitung und Hybridisierung, deutlich veranschaulicht wird jedoch auch die nationalistisch und völkisch-rassistische Ideologie deutscher Kolonialliteratur. Im dritten Abschnitt stehen insbesondere Erfahrungen und konkrete Projekte der Disziplin im Vordergrund, thematisiert werden etwa Herausforderungen mit Verwaltungssprachen, Mittlerrollen von Germanist_innen oder unterschiedliche Mehrsprachigkeitspolitiken im Kontrast. Verschränkungen von Sprach- und Erinnerungslandschaften werden schlussendlich im vierten Teil des Bandes diskutiert, so werden etwa der öffentliche Raum im Berliner Afrikanischen Viertel aus erinnerungskultureller Perspektive und vor dem Aspekt der geforderten Umbenennung kolonial-rassistisch kontaminierter Toponyme untersucht oder unterschiedliche Perspektiven auf den Tagungsort Ouidah als Erinnerungsort der transatlantischen Versklavung und Verschleppung vorgestellt.

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