Kinderarmut ; Aufsatzsammlung
Bereits der Titel des vorliegenden Sammelbandes referenziert auf die UN Agenda 2030 und deren Motto „Leave no one behind“. Der Forschungsfokus liegt dabei speziell auf der Gruppe in Armut lebender Kinder und Jugendlichen (hier mit 0-19 Jahren definiert) und auf mögliche Beiträge der Sustainable Development Goals zu verbesserter Inklusion junger Menschen. Die Zukunft werde wesentlich von der Agenda 2030-Architektur und ihrem Framework gestaltet werden und stelle die bislang umfangreichste entwicklungspolitische Zielsetzung dar, so die Herausgeber_innen. Als zukunftsorientiertes Programm hänge ihr Erfolg aber wesentlich davon ab, ob es gelinge, die Zukunft der jungen Generation sicherzustellen. Die Beiträge des Bandes entstammen einer 2018 abgehaltenen Konferenz, die sich in diesem Zusammenhang mit Fragen von Datenerhebung, Messung und Monitoring beschäftigte. Dabei wurde explizit der Anspruch formuliert, „unsichtbaren Kinder“, deren Armut nicht standardmäßig erhoben wird bzw. in Erhebungen ausgeklammert wird, Sichtbarkeit zukommen zu lassen. Der Band ist in drei Teile gegliedert, wobei im ersten „Mapping and monitoring urban communities, children and adolescents in poverty“ vor allem auf zunehmende Urbanisierung und damit einhergehend verschärfte Ungleichheiten anhand dreier Fallbeispiele in Kolumbien, Indien und Thailand eingegangen wird. Im zweiten Abschnitt „Making invisible children and youth visible“ wird versucht, marginalisierten Kindern und Jugendlichen (etwa mit Behinderung oder in staatlichen Unterkünften) sichtbarer zu machen, wobei etwa ein mixed-methods-Ansatz vorgeschlagen wird. „Social and Child protection, Child Well-being“, der dritte Teil des Bandes, schließlich widmet sich der Bedeutung sozialer Sicherung (etwa in der MENA-Region) oder unterschiedlichen materiellen wie non-materiellen Elementen eines guten Lebens junger Menschen. Durchgängig beziehen sich die Beiträge auf die SDGs, formulieren kritische Verbesserungsperspektiven und mahnen die enge Orientierung am Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen bei der Evaluierung des Agenda-Fortschritts ein.