C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik, Foyer
Schreiben, Biografie & Migration
Lesung und Diskussion mit Seher Çakır und Zdenka Becker
Reflexionen zeitgenössischer Autorinnen über Zuschreibung und Positionierung am Literaturmarkt
In der Rezeption zeitgenössischer Literatur ist ein biografisierender Zugang zu den Werken von AutorInnen festzustellen, die eine Migrationserfahrung teilen. Unter dem Stichwort „Literatur der Betroffenheit“ erfreuen sich literarisch verarbeitete Migrationserfahrungen großer Beliebtheit. Im Vordergrund der Publikationspolitik scheint dabei die erfolgreiche Vermarktung von „Migrationsgeschichten“ zu stehen. Andererseits nützen AutorInnen diese Politik, um auf ihr literarisches Schaffen aufmerksam zu machen. Auf literaturwissenschaftlicher Ebene hat in jüngster Zeit eine kritische Auseinandersetzung mit dieser reduktionistischen Sichtweise eingesetzt.
Wie sehen Literaturschaffende am österreichischen Literaturmarkt diese problematische Festschreibung selbst? Im Zentrum dieser Veranstaltung stehen die individuelle Wahrnehmung von Autorinnen und ihr Umgang damit. Die Schriftstellerinnen Seher Çakır und Zdenka Becker werden aus ihren Texten lesen und im anschließenden Gespräch mit der Journalistin Olivera Stajić Möglichkeiten erörtern, sich kreativ (Mehrfach-)Zugehörigkeiten anzunähern und Brüche auf der sprachlichen, stilistischen und rhetorischen Ebene zu nützen, um ein neues Publikum anzusprechen.
Eine Veranstaltung der Reihe "Bildung im C3ntrum" im C3 - Centrum für Internationale Entwicklung.
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