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C3 - Centrum für Internationale Entwicklung

Bon voyage!?

Der C3-Library Slam für Reisen mit Zukunft!

Wir reisen heute mehr denn je. Doch wohin führt uns die Reise? Ins Urlaubsparadies oder in die sozial-ökologische Katastrophe? Die C3-Organisationen laden zum Library Slam mit Yasmo, Mieze Medusa, Tereza Hossa, Henrik Szanto u.v.m.!

Moderation: Yasmin Hafedh (Rapperin, Slampoetin und Autorin).
Mit dabei: Mieze Medusa, Tereza Hossa und Henrik Szanto u.v.m.


Bericht der Veranstaltung (Marlene Eichinger, Paulo Freire Zentrum)

Fotogalerie

Video der Veranstaltung

Reiselust: Zwischen Ballermann und Ecolodge.
Die Lust zu reisen ist nichts Neues, doch der Wunsch ist heute weiter verbreitet denn je. Die Industrialisierung markierte den Beginn dieser Entwicklung und nun ist der Reisewunsch selbst industrialisiert: Reisen ist heute eine Ware, die dem Gesetz von Angebot und Nachfrage folgt.
Je mehr die Nachfrage steigt, umso größer wird das Spektrum des Angebotes, von „all-inclusive“ bis zum „sanften Tourismus“. Immer mehr Reisende zieht es in die „unberührte Natur“ – das Bedürfnis nach einer „heilen“ (Um)Welt fernab vom mechanischen Alltagstress? Dabei übersehen wir, wie es um das „Urlaubsparadies“ steht. Oft ist es ganz und gar kein Paradies. Denn – ob Ballermann oder Ecolodge – Tourismus im Wachstum hat Auswirkungen auf Menschen und Natur vor Ort.

Reisewut: Im Kampf um Ressourcen.
Tourismus ist heute eine bedeutende wirtschaftliche Ressource, die von den großen Playern im Welthandelssystem auch dementsprechend forciert wird: Urlaubsbedürfnisse werden geschürt, profitabel vermarktet und für viele Regionen ist Tourismus heute ein tragender Wirtschaftsfaktor. Auch wenn damit Arbeitsplätze und Einkommen geschaffen und die Regionen dadurch aufgewertet werden, so zeigt sich vor Ort meist ein negatives Bild: Schlechte Arbeitsbedingungen, Ungleichheit, verheerende ökologische Folgen, Konflikte um Wasser und Land, Kapitalabfluss zu den Global Players sowie rassistische und genderspezifische Diskriminierung verstecken sich hinter Hochglanz-Fotos von Palmen, Strand und Cocktailglas.

Ganz zu schweigen vom ungleichen Reisen selbst und der damit verbundenen Reproduktion von Stereotypen und Machtverhältnissen zwischen Reisenden und Bereisten.

Reisefarbe: Grün?
Auch der „Ökotourismus“ unterliegt den Zwängen des Marktes und selbst wo die „grüne Fassade“ ernstgemeint ist, kann die Reproduktion von sozialen Hierarchien und die Ausbeutung von Natur und Mensch oft kaum verhindert werden: Beispielsweise ist die Förderung von Nationalpark-Tourismus zwar sinnvoll für den Schutz der Natur, doch kann sie mit der Vertreibung von Menschen, dem Entzug ihrer Lebensgrundlagen oder der Zerstörung heiliger Orte verbunden sein. Denn, auch wenn damit Arbeitsplätze geschaffen werden, dominiert die Tourismus-Industrie in der Realität jedwede lokale Entwicklung. Neue Abhängigkeiten entstehen, der Wettbewerb regiert, hingegen selbstbestimmt Einfluss auf die regionale Entwicklung zu nehmen, ist für Menschen vor Ort kaum möglich.
Ganz abgesehen davon, dass auch Ecolodges einen ökologischen Fußabdruck haben und nur selten zu Fuß erreichbar sind. ;-)

Reiseziel: Die gute Reise für Alle!?
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2017 zum „Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung“ erklärt. Um nachhaltig zu sein, müsste Reisen „soziale, kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Verträglichkeitskriterien erfüllen“, so das Konzept des „nachhaltigen Tourismus“.Doch wie kann Tourismus all diese oft widersprüchlichen Kriterien erfüllen?

  • Wie kann lokal selbstbestimmter, ökologischer Tourismus im Kontext wirtschaftlicher Wachstumsideologien bestehen?
  • Was können wir zu einem sozial-ökologisch gerechten Reisen für Alle beitragen, das auf Begegnung, Perspektivenwechsel, Horizonterweiterung, Friedensförderung und dem Schutz unseres Ökosystems aufbaut?


Wenn dir Worte für diese Zusammenhänge auf der Zunge brennen, ob zornig-kritisch, humorvoll oder poetisch, dann mach mit beim „Bon Voyage!?“- Themenslam im C3!

 

 

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